Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius besuchte am Mittwoch eine Bundeswehreinheit in Norddeutschland, die das fortschrittliche Patriot-Flugabwehrraketensystem einsetzt. Die Flugabwehrraketengruppe 21 in Sanitz, Mecklenburg-Vorpommern, trägt dazu bei, Flugkörper im Rahmen der integrierten Luftverteidigung abzuwehren. Neben der Ausbildung des Personals umfasst ihre Aufgabe die Instandhaltung der Patriot-Systeme sowie die Teilnahme an nationalen und NATO-Übungen.
Das Patriot-Flugabwehrraketensystem zählt zu den effektivsten der Welt und kann feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpfen. Mit einer Reichweite von etwa 100 Kilometern und bis zu 30 Kilometern Höhe können die Abwehrraketen mithilfe von Lenkflugkörpern Ziele treffen. Das System nutzt Radar, um Flugobjekte zu identifizieren und im Ernstfall Lenkflugkörper abzufeuern. Bis zu 50 potenzielle Ziele können gleichzeitig überwacht werden, wobei aktiv bis zu fünf bekämpft werden können.
Die Bundeswehr verwendet das Patriot-System seit 1989 und setzte es erstmals im Golfkrieg 1991 ein. Deutschland hat der Ukraine bereits zwei Patriot-Systeme zur Unterstützung im Abwehrkampf gegen den russischen Angriff geliefert, mit einer dritten Lieferung in Aussicht. Die USA kündigten ebenfalls an, der Ukraine eine Patriot-Flugabwehrraketenbatterie zu übergeben. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Patriot-Systems zeigt seine Bedeutung im modernen Luftabwehr- und Verteidigungseinsatz.