Am Dienstag geriet ein 44-jähriger Barfußwanderer aus Österreich in eine gefährliche Situation auf dem Naturfreundesteig am Traunstein im Salzkammergut. Ohne angemessenes Schuhwerk und Kletterausrüstung begann er den dreieinhalbstündigen Aufstieg am späten Vormittag. Trotz mühsamer Fortbewegung schaffte er es sieben Stunden später auf den Gipfel, mit dem Vorhaben, über den anspruchsvollen Hernlersteig abzusteigen, obwohl andere Bergsteiger ihn davon abrieten.
Ein unerwartetes Gewitter zwang den Wanderer, während des Abstiegs den einfachen Mairalmsteig zu wählen. Als das Unwetter sich über ihm entlud, erreichte er eine gefährliche Lage und konnte nicht weiter. Durchnässt und unterkühlt alarmierte er die Bergrettung. Sechs erfahrenen Bergrettern gelang es, den Barfußwanderer sicher aus der misslichen Lage zu befreien.
Stefan Oberkalmsteiner, Leiter der Bergrettung Gmunden, lobte die schwierige Rettungsaktion und betonte die lebensgefährlichen Bedingungen, denen sich sowohl der Wanderer als auch die Bergretter ausgesetzt sahen. Trotz des Widerstands des Barfußwanderers, Schuhe anzuziehen, konnte die Bergrettung ihn sicher ins Tal führen und die Situation ohne Zwischenfälle lösen.
Diese dramatische Rettungssituation steht exemplarisch für die Risiken, denen unerfahrene oder leichtsinnige Bergsteiger in den Alpen ausgesetzt sind. Die jüngsten tödlichen Unfälle in der Region unterstreichen die Bedeutung von angemessener Ausrüstung, Planung und realistischer Selbsteinschätzung bei Bergtouren. Die Bergrettung und alpine Rettungsdienste appellieren immer wieder an die Vernunft und Vorsicht der Outdoor-Enthusiasten, um solche Zwischenfälle zu vermeiden und die Sicherheit aller zu gewährleisten.