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Arbeitszeitdebatte in Deutschland: IW-Chef fordert Anstieg der Stunden

IW-Chef Michael Hüther hat vorgeschlagen, die Anzahl der Arbeitsstunden der Deutschen zu erhöhen, anstatt sich auf eine Vier-Tage-Woche zu konzentrieren. Er argumentierte, dass Deutschland bis zum Ende des Jahrzehnts rund 4,2 Milliarden Arbeitsstunden aufgrund der alternden Bevölkerung fehlen würden, selbst unter Berücksichtigung der Zuwanderung von jährlich 200.000 Arbeitskräften. Hüther warnte vor den Auswirkungen eines weiteren Rückgangs der Arbeitszeit angesichts großer Herausforderungen wie den Klimazielen, dem wirtschaftlichen Umfeld und der Verteidigungsfähigkeit Europas.

Der IW-Chef verwies auf die Schweiz als Beispiel, wo pro Jahr durchschnittlich 100 Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen mehr geleistet werden als in Deutschland, was zwei zusätzlichen Wochenstunden entspricht. Er betonte, dass er als Volkswirt vor allem an der Gesamtzahl interessiert sei. Eine Möglichkeit zur Erhöhung der Arbeitszeit sah er in der Abschaffung von Feiertagen oder einer Neuregelung des Urlaubs. Hüther erinnerte daran, dass Deutschland bereits in der Vergangenheit den Buß- und Bettag als gesetzlichen Feiertag abgeschafft habe.

Im Streit um die Vier-Tage-Woche warnte Hüther vor neuen Problemen und Verteilungskonflikten, die durch diese Arbeitszeitregelung entstehen könnten. Die Journalistin Teresa Bücker hingegen sah in einer Vier-Tage-Woche eine Möglichkeit, Fachkräfte zurück in ihre alten Berufe zu bringen. Sie forderte außerdem eine intelligente Umverteilung der Arbeitszeit, um bestehende Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen zu verringern.

Die Diskussion um die Arbeitszeitverkürzung und die Einführung einer Vier-Tage-Woche wurde auch von Gewerkschaften wie der IG Metall angestoßen. Während einige Politiker und Unternehmensvertreter die Idee ablehnen und als Gefahr für die Wirtschaft betrachten, experimentieren andere Unternehmen bereits mit der Vier-Tage-Woche. Die Debatte über die Arbeitszeitgestaltung wird in Zukunft sicherlich weiter anhalten, da sich Gesellschaft und Arbeitswelt ständig verändern.

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