Brandenburgs Linksfraktionschef Sebastian Walter hat die Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla mit rund 12.000 Beschäftigten als Negativbeispiel für mangelnde regionale Einbindung und Umweltrisiken kritisiert. Er beschuldigte die Landesregierung, „Erfüllungsgehilfe“ von Elon Musk zu sein. Dieser Vorwurf stieß bei der SPD-Fraktion auf Ablehnung. Tesla selbst beteuerte stets, dass keine Umweltrisiken bestehen.
Walter wies auf den Bau der Fabrik mit vorläufigen Genehmigungen, unrechtmäßig eingesetzte Pfähle sowie Umweltvorfälle mit Stoffaustritten hin. Er forderte, dass Tesla nach den Regeln in Brandenburg produzieren solle. Die Geschwindigkeit, mit der die Fabrik genehmigt und vor rund zwei Jahren eröffnet wurde, stieß auf Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz und die Landesregierung Brandenburgs sehen die Ansiedlung als Bereicherung für die Region und Deutschland. Dennoch gibt es Bedenken von Umweltschützern und Anwohnern hinsichtlich potenzieller Umweltauswirkungen, da das Werk teilweise in einem Wasserschutzgebiet liegt.
Die Kritik an Tesla hat in den letzten Monaten zugenommen. Umweltaktivisten campierten seit Ende Februar nahe der Fabrik und protestierten gegen die geplante Werksgelände-Erweiterung. Im März wurde die Stromversorgung angegriffen, woraufhin Tesla die Produktion für mehrere Tage stoppen musste. Im Mai gab es Aktionstage mit Umweltaktivisten, bei denen es teilweise zu Ausschreitungen mit der Polizei kam.
SPD-Fraktionschef Daniel Keller verteidigte die schnelle Ansiedlung von Tesla und betonte die Bedeutung der Schaffung von über 10.000 Arbeitsplätzen. Er warf der Linken vor, ihren ursprünglichen Kurs aufgegeben zu haben, da es bei Tesla darum gehe, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Keller wies zudem die Behauptung zurück, dass die Genehmigung nur bei Tesla schnell erfolgt sei.