In einem Waldgebiet namens Riesewohld im Kreis Dithmarschen wurden drei tote Seeadler von Tierschützern gefunden. Die Seeadlerfamilie wurde entdeckt, wobei Anzeichen dafür sprechen, dass die Tiere vergiftet wurden. Ein Seeadler lag unter dem Horst, ein weiterer hielt eine Taube im Griff, und ein Jungvogel wurde im Horst gefunden. Die Polizeidirektion Itzehoe bestätigte den Fund der toten Tiere, konnte jedoch noch keine Straftat vermuten, da andere Todesursachen nicht ausgeschlossen werden können.
Die Polizei wartet nun auf die Analyseergebnisse des Landeslabors in Neumünster. Die toten Seeadler wurden dorthin gebracht, um ihre Mageninhalte auf Giftrückstände untersuchen zu lassen. Die Untersuchung des Toxikologischen Zentrums der Universität Göttingen schloss den Tod durch Vogelgrippe oder andere Krankheiten aus. Es wird vermutet, dass die Seeadlerfamilie vergiftet wurde, jedoch fehlt noch der konkrete Befund des verwendeten Giftes.
Als potenzielle Vergiftungsmethode wurden tote Tauben oder anderes Fleisch als Köder genannt, wodurch die Vögel das Gift aufnehmen. Ähnliche Fälle von vergifteten Seeadlern wurden in der Vergangenheit in anderen Regionen bekannt. Die Projektgruppe Seeadlerschutz registriert jährlich bis zu fünf vergiftete Tiere und versucht, sie bei rechtzeitiger Entdeckung wieder aufzupäppeln. In Schleswig-Holstein gibt es 150 Seeadlerpaare mit festen Revieren, die von der Projektgruppe betreut werden, um Brutaktivitäten zu überwachen und mögliche Störungen im Revier zu erkennen.