Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe äußerte Kritik an der Nominierung der beiden deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer und Daniel Siebert für die bevorstehende Heim-EM. Gräfe beurteilte die Leistungen der beiden Berliner als nicht herausragend und äußerte Zweifel, dass sie viele Spiele bei der Europameisterschaft leiten werden. Insbesondere Zwayer wurde von Gräfe als nicht der beste Schiedsrichter der Bundesliga bezeichnet, da seiner Meinung nach noch einige limitierende Faktoren in den Bereichen Persönlichkeit, Zweikampfbeurteilung und Spielmanagement vorhanden sind.
Die Kritik Gräfes richtete sich noch deutlicher an Daniel Siebert, dessen Fehler in den letzten Jahren sowohl national als auch international auffällig waren. Gräfe zeigte sich überrascht über Sieberts Nominierung und betonte, dass Zwayer im vergangenen Jahr sogar etwas besser gewesen sei. Gräfe äußerte generell sein Unverständnis darüber, warum Deutschland im Gegensatz zu anderen Verbänden, die zwei Schiedsrichter entsenden können, dem DFB als EM-Gastgeber ebenfalls zwei Unparteiische zugestanden wurden.
Gräfe machte deutlich, dass seiner Meinung nach die eigentliche Problematik nicht bei Zwayer oder Siebert liege, sondern vielmehr darin bestehe, dass die deutschen Schiedsrichterverbände es versäumt hätten, rechtzeitig talentierte Schiedsrichter zu fördern. Er kritisierte die Schiedsrichterführungen des DFB für ihr Versäumnis, in den letzten 14 Jahren keine herausragenden Talente aufgebaut zu haben, wie es anderen Ländern wie England oder Italien gelungen sei. Gräfe betonte, dass es an der Zeit sei, junge Schiedsrichter mit langfristiger Perspektive aufzubauen, um international konkurrenzfähig zu bleiben.