Die Anzahl der Apotheken in Deutschland sinkt kontinuierlich, was sowohl ländliche Regionen als auch Städte betrifft. Im Jahr 2011 gab es noch 1.002 Apotheken in der Nähe von Wohnorten, doch aktuell sind es nur noch 895. Insbesondere in Sachsen mussten in den letzten sieben Jahren 90 Apotheken für immer schließen. Dieser Rückgang wirft ernste Fragen zur Arzneimittelversorgung auf, da diese durch qualifiziertes Fachpersonal gewährleistet wird. Doch trotz der unverzichtbaren Rolle der Apotheken im deutschen Gesundheitswesen stehen viele von ihnen vor wirtschaftlichen Herausforderungen.
Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes, betont, dass die Arzneimittelversorgung nicht kostenfrei erfolgen kann. Apothekeninhaber haften mit ihrem Privatvermögen und verdienen oft weniger als angestellte Apotheker. Diese prekäre finanzielle Situation führt dazu, dass bereits fast zehn Prozent der sächsischen Apotheken defizitär sind. Weitere dreißig Prozent befinden sich in einer wirtschaftlichen Schieflage und sind somit mittelfristig ebenfalls gefährdet. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die flächendeckende Arzneimittelversorgung dar.
Die Bundesregierung muss dringend handeln, um die Apotheken vor weiteren Schließungen zu schützen und die wirtschaftliche Planungssicherheit zu stärken. Wird dies versäumt, drohen weitere Schließungen, was nicht nur die Mitarbeiter der Apotheken, sondern auch die Patienten vor Ort betrifft. Es ist von entscheidender Bedeutung, die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten aufrechtzuerhalten und zu stärken, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Nur durch gezielte Maßnahmen und finanzielle Unterstützung kann ein weiterer Rückgang der Apotheken in Deutschland verhindert werden.