KulturThüringen

Einzigartige Musikkultur: Bauern und Handwerker prägen Kirchenmusik seit Jahrhunderten

Die 15. Thüringer Adjuvantentage laden vom 31. Mai bis 2. Juni in Gorsleben, Hemleben, Hauteroda, Oberheldrungen und Etzleben (Kyffhäuserkreis) zum Musikfest ein. Das jährliche Event findet in wechselnden Regionen statt, um das musikalische Erbe der protestantischen Kirchenmusik in Thüringen zu ehren. Bauern und Handwerker haben jahrhundertelang als Adjuvanten der Kantoren bei Gottesdiensten und Feierlichkeiten musiziert. Die Adjuvantentage werden in Zusammenarbeit mit lokalen Kantoren, Chören, Ensembles, Künstlern und Vereinen organisiert, wobei alle Generationen die Möglichkeit haben, die Musikkultur ihrer Vorfahren zu erleben und zu pflegen. Im Jahr 2024 steht der Universalgelehrte und Thomaskantor Sethus Calvisius im Mittelpunkt des Events.

Sethus Calvisius wurde 1556 in Gorsleben geboren und erlangte als Komponist, Humanist und Pädagoge Bekanntheit. Die Adjuvantentage umfassen verschiedene Programmpunkte wie Schultheater, Workshops, Festgottesdienste, Foren und Festkonzerte, die einen Einblick in das Leben und die Musik von Calvisius bieten. Zahlreiche vorgesehene Aktivitäten wie Gesangsworkshops, Ausstellungen, Führungen und Vorträge tragen dazu bei, das Erbe von Calvisius und seinen zeitgenössischen Musikern zu würdigen.

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Die Veranstaltungen am 31. Mai starten mit einem Stück über Sethus Calvisius, einem Vortrag von Prof. Helen Geyer sowie Ausstellungen in Gorsleben. Am darauffolgenden Samstag laden verschiedene Aktivitäten wie eine Orgel-Tour, ein Kinderfest in Gorsleben und musikalische Workshops die Besucher ein, aktiv teilzunehmen. Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Bonifatius in Gorsleben, gefolgt von weiteren musikalischen Darbietungen, Führungen und einem Festkonzert, bei dem das Ensemble „amarcord“ die Werke von Sethus Calvisius und Zeitgenossen darbieten wird.

Die Kirchengemeinden organisieren die Adjuvantentage gemeinsam mit dem Landesmusikarchiv, dem Verein Academia Musicalis Thuringiae und der Musikhochschule Weimar. Hintergrund der Veranstaltungsreihe ist die reiche Musikkultur Thüringens im 16. bis 18. Jahrhundert, in der Bauern und Handwerker neben ihrer Haupttätigkeit musikalisch aktiv waren. Eine Vielzahl bedeutender Kompositionen wie Kantaten, Motetten und Oratorien wurden in hoher Qualität aufgeführt und haben bis heute nachhaltige Auswirkungen auf die Musikszene.

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