Im Stadtgraben von Gardelegen, Sachsen-Anhalt, hat sich eine ungewöhnliche Attraktion breitgemacht, die die üblichen Schwanenbewunderer in den Hintergrund gerückt hat: Blacky, eine riesige amerikanische Schmuckschildkröte, hat seit einer Woche die Kleinstadt fest im Griff. Experten schätzen das Alter der fast einen halben Meter langen Schildkröte auf stolze 30 Jahre und ihr Gewicht auf knapp ein halbes Zentner. Trotz zahlreicher Bemühungen konnte Blacky bisher nicht eingefangen werden. Die örtlichen Behörden sind alarmiert, da sowohl das Ordnungsamt als auch das Veterinäramt des Altmarkkreises in den Fall involviert sind.
Es bleibt ein Rätsel, wie Blacky in den Stadtgraben von Sachsen-Anhalt gelangt ist. Vermutlich wurde sie ausgesetzt und soll nun einige Kilometer weiter zu einem Reptilien-Experten in Salzwedel umgesiedelt werden, der über spezielle Einrichtungen für Wasserschildkröten verfügt. Trotzdem zeigt die Schildkröte keinerlei Bereitschaft, ihre derzeitige Umgebung zu verlassen. Zahlreiche Versuche, Blacky einzufangen, sind gescheitert, da sie extrem flink und in der Lage ist, schnell ins Wasser zu springen und davonzuschwimmen, sobald sich Menschen nähern.
Einige Bewohner von Gardelegen haben beschlossen, Blacky eine befristete Gnadenfrist zu gewähren, um sich an das warme Wetter anzupassen. Trotzdem bestehen Bedenken, dass die Schildkröte nicht genügend Nahrung finden könnte, um den Winter zu überstehen, da Schildkröten wechselwarme Tiere sind und bei niedrigen Temperaturen in eine Winterstarre verfallen. Sarah Gränert von Ahnen, die Leiterin des örtlichen Tierheims, beobachtet die Situation genau und betont die Notwendigkeit neuer Einfangmethoden. In der Zwischenzeit sonnt sich Blacky entspannt auf den Steinen im Stadtgraben und genießt ihre unerwartete Berühmtheit.