Seit Jahren beobachte ich die riesigen Aufsteller mit den Landeskampagnen auf dem Weg von der Prignitz an die Ostsee in Schleswig-Holstein. Diese Anzeigen empfinde ich als unsäglich und langsam langweilig, weshalb ich sie einfach ignoriere. Dennoch überkommt es mich manchmal, insbesondere bei meiner letzten Fahrt.
Auf der A14 von der Prignitz nach Mecklenburg-Vorpommern begrüßt mich ein Schild mit „Willkommen im Land zum Leben“. Persönlich lebe ich sehr zufrieden in Brandenburg, und andere sicherlich auch in ihren Bundesländern. Die Annahme, dass man nur in Mecklenburg-Vorpommern leben könnte, erscheint mir irreführend.
Weiter führt mich die Fahrt auf der A20 von Wismar Richtung Lübeck. Kaum in Schleswig-Holstein angekommen, wird dort vom „echten Norden“ gesprochen. Aber wo ist der falsche Norden? Nach meinem Verständnis liegt Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und natürlich Schleswig-Holstein im Norden Deutschlands.
Bei der Rückfahrt fällt mir die seltsame Werbung der Länder erneut auf. „Brandenburg kann so einfach sein“, verkündet ein Plakat mit dem Bild eines maroden Stegs, der in einem See endet. Darunter steht: „Der Weg ist das Ziel“. Trotz intensiven Grübelns über die Jahre hinweg, bleibt mir die Botschaft dieser Anzeige unklar.
Es scheint, als würde ich auch zukünftig nicht verstehen, was damit ausgesagt werden soll. Hoffentlich werden die Bundesländer bald mit neuen Ideen für ihre Werbekampagnen aufwarten, über die ich nachdenken oder mich ärgern kann.