Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump in New York stehen die Schlussplädoyers im Fokus, bei denen Staatsanwaltschaft und Verteidigung die zwölf Geschworenen von der Schuld oder Unschuld des ehemaligen US-Präsidenten überzeugen wollen. Der Prozess dreht sich um mutmaßliche Dokumentenfälschung in 34 Fällen, bei der Trump eine mehrjährige Freiheitsstrafe droht, sollte er verurteilt werden. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der amerikanischen Geschichte, der durch die Zahlung von 130.000 Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels entstanden ist.
Die Rolle des aktuellen US-Wahlkampfs in Bezug auf das Urteil gegen Trump ist von Interesse, da dieser versucht, die Anschuldigungen in seinen persönlichen Vorteil umzulegen und seine Anhängerschaft zu mobilisieren. Präsident Joe Biden scheint bislang nicht von dem Prozess gegen seinen Herausforderer zu profitieren. Nach den Schlussplädoyers geben sich die Geschworenen zur Beratung zurück und müssen ein einstimmiges Urteil fällen, das Auswirkungen auf den Wahlkampf haben könnte.
Der Prozess fand unter starkem medialen Interesse und strengen Sicherheitsvorkehrungen in Manhattan statt, wobei Trump wechselnde Reaktionen zeigte, von Interesse bis hin zum geschlossenen Augenlid während einiger Zeugenbefragungen. Während er im Gerichtssaal ruhig blieb, nutzte er den Medienauflauf vor und nach den Sitzungen für Wahlkampfauftritte, bei denen er die politische Motivation des Verfahrens betonte. Insbesondere die Aussagen von Kronzeuge Michael Cohen und Pornostar Stormy Daniels belasteten Trump während des Prozesses. Die Schlussphase des Verfahrens wurde von einem Zwischenfall geprägt, bei dem Richter Merchan die Fassung verlor und einen Entlastungszeugen vorübergehend aus dem Saal verwies.