Es finden regionale Wahlveranstaltungen in Thüringen statt, und es wird ein Kräftemessen zwischen der AfD und der CDU erwartet. Der rechte-konservative AfD-Politiker Björn Höcke sah eine Verbesserung der Stellung der AfD innerhalb der Thüringer Kommunalräte, konnte jedoch in der ersten Runde der Landrats- und Bürgermeisterwahlen keinen Sieg erringen. Stattdessen werden sie mit der CDU in mehreren Bezirken bei der Wiederwahl am 9. Juni konfrontiert. In Bezug auf Stimmenanteile lagen beide Parteien in den Landrats- und Stadträten auf Augenhöhe.
Experten und die AfD selbst sehen für die Partei eine stärkere Rolle in den kommunalen Ausschüssen. Die AfD schwankt jedoch bei der Personalauswahl, was sich in der Nominierung von neun von ihren 13 Kandidaten für den Landrat und den Bürgermeister vier Monate vor den Landeswahlen zeigte. Lediglich in Altenburg konnte ein AfD-Kandidat seinen Gegner übertreffen. Die CDU tritt aus den Wahlen mit einem stärkeren Fuß ab, während andere Parteien an Verlusten leiden.
Die SPD, Grünen und FDP erlebten einen Stimmenverlust in den kommunalen Parlamenten. Doch die SPD eroberte einen Landratsplatz direkt. Die Wagenknecht-Allianz BSW zeigte bei ihrem ersten Auftritt in den Thüringer Wahlen zwischen 7% und 12% Zustimmung. Ein beeindruckender Sieg gelang dem Neonazi Tommy Frenck, der in den Wiederwahl-Kampf für den Landrat in Hildburghausen einstieg und 24,9% der Stimmen erreichte, obwohl sein Gegenkandidat mit 42,4% gewinnen wird. Frenck war bekannt für die Organisation von großen Neonazi-Konzerten in der Region.