Der Rassismus-Eklat, der kürzlich bei einer Party auf Sylt stattfand, hat zu einer Serie ähnlicher Vorfälle geführt. In Niedersachsen, auf dem Schlagermove in Hamburg, in Sachsen-Anhalt und an einem renommierten Internat in Schleswig-Holstein sind ebenfalls rassistische Gesänge aufgetreten. Ein Video von der Pfingstparty auf Sylt sorgte bundesweit für Empörung, als Gäste zur Melodie von „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ sangen.
In Niedersachsen wurden bei einer mehrtägigen Veranstaltung in Altendorf rassistische Parolen zu dem Lied gesungen. Ähnliches ereignete sich auf dem Schützenfest in Löningen, das während Pfingsten stattfand. Beim Partyumzug Schlagermove in Hamburg wurden rassistische Parolen gerufen, begleitet von Hitlergrüßen einiger Teilnehmer.
In Sachsen-Anhalt wurden Ermittlungen eingeleitet, nachdem bei einer traditionellen Feier in Leißlinger Eierbetteln rassistische Parolen gesungen wurden. Weitere Vorfälle ereigneten sich in Magdeburg und Halle. Am Internat Louisenlund in Schleswig-Holstein sangen Schülerinnen und Schüler bei einer Feier rassistische Parolen, was dazu führte, dass die Lehrkräfte die Veranstaltung abbrachen und die Schülerinnen und Schüler sanktionierten.
Das Lied „L’amour toujours“ von D’Agostino soll auf dem Oktoberfest in München sowie in der Stuttgarter Fanzone zur Fußball-Europameisterschaft und dem Cannstatter Volksfest nicht gespielt werden. Die Betreiber der Kieler Woche sehen jedoch keine rechtliche Grundlage für ein Verbot, möchten aber die Sensibilisierung der Party- und Musikbühnen erhöhen. In den letzten Monaten gab es bundesweit weitere Vorfälle, bei denen zu dem Lied Neonazi-Parolen gerufen wurden, wie bei einem Fest in Erlangen und einem Pfingstfest in der Oberpfalz.