Das SWR Symphonieorchester befindet sich in einer brisanten Phase, geprägt von Skandalen und dem bevorstehenden Abschied von Teodor Currentzis. Trotz der Kontroversen, die das Orchester umgeben, bot das jüngste Konzert im Festspielhaus Baden-Baden eine Atmosphäre der Magie und technischen Brillanz. Kirill Gerstein brillierte in Schostakowitschs Klavierkonzert Nr. 2, das von einer Kombination aus Leichtigkeit und Tiefe geprägt war und das Publikum fesselte.
Der Abend begann mit einem fulminanten ersten Satz, in dem Gerstein seine Virtuosität unter Beweis stellte, unterstützt durch das dynamische Zusammenspiel mit dem Orchester unter der Leitung von Teodor Currentzis. Der zweite Satz zeichnete sich durch eine beinahe ätherische Stille aus, die in einen intensiven und melancholischen Ausklang mündete, der das Publikum emotional berührte.
Die Aufführung von Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ war geprägt von einer brutalen Klanggewalt und präzisen musikalischen Aggressionen. Die Interpretation des SWR Symphonieorchesters unter Currentzis‘ kompromissloser Leitung entfesselte ein musikalisches Spektakel voller Wirbel, Rasherei und Wucht. Die Ausführung dieses gewalttätigen Werkes war geprägt von unbarmherziger Genauigkeit und schuf Momente von zarter Schönheit inmitten des musikalischen Chaos.
Insgesamt hinterließ die Darbietung des SWR Symphonieorchesters unter Teodor Currentzis im Festspielhaus Baden-Baden einen tiefen Eindruck bei einem überwältigten Publikum. Die musikalische Exekution setzte neue Maßstäbe in Bezug auf Intensität, Gewalt und klangliche Differenziertheit und offenbarte die Grausamkeit sowie die fragile Schönheit von Strawinskys Komposition in ihrer extremsten Form.