Die Grünen des Landkreises Traunstein fordern eine Überprüfung eines möglichen Beitritts zum MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund). Dieser Schritt folgt, nachdem bereits die Stadt und der Landkreis Rosenheim dem MVV beigetreten sind. Die Umsetzung eines gemeinsamen Verkehrsverbunds mit den Nachbarlandkreisen BGL, Altötting und Mühldorf gestaltet sich derzeit als schwierig und langwierig im Landkreis Traunstein.
Die Kreistagsfraktion der Grünen beschäftigt sich seit langem mit dem Thema eines effektiven öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Traunstein. Ein Besuch in einem ländlichen Gebiet in Vorarlberg eröffnete Einblicke in die erfolgreiche Umsetzung eines zuverlässigen ÖPNV-Systems, das von der Bevölkerung gut angenommen wird. Die Grünen sehen die derzeitige Entwicklung im Landkreis Traunstein als gefährdet an und suchen daher nach Alternativen.
Ein möglicher Schritt wäre der Beitritt zum MVV, der bereits jüngst um die Landkreise Miesbach, Bad Tölz, Rosenheim und die Stadt Rosenheim erweitert wurde. Der MVV umfasst ein großes Gebiet von Ingolstadt bis Bernau und bietet umfangreiche Erfahrung und verkehrspolitische Kompetenz. Die Möglichkeit, mit einem einzigen Ticket zu einem relativ günstigen Preis im erweiterten MVV-Gebiet zu reisen, wird als positiv bewertet.
Die direkte Tarifgrenze zum Landkreis Rosenheim stellt eine neue Perspektive für den Landkreis Traunstein dar, die eine umfassende Neubewertung des Themas Verkehrsverbund erforderlich macht. Die Mitglieder des Verkehrsausschusses im Landkreis betonen die Notwendigkeit einer gründlichen Abwägung der Vor- und Nachteile eines möglichen Eintritts in den MVV. Die Anziehung von mehr Touristen aus dem Großraum München durch ein MVV-Angebot könnte besonders an den Wochenenden eine positive wirtschaftliche Auswirkung auf die Region haben. Die Grünen betonen die Wichtigkeit einer Prüfung des MVV-Beitritts als Teil der ÖPNV-Planung im Landkreis Traunstein, um den Bürgern eine attraktive Mobilitätslösung zu bieten.