Im Jahr 2023 verzeichnete das Saarland einen alarmierenden Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Leiden. Laut einer Auswertung der Krankenkasse Barmer fehlten Beschäftigte im Saarland durchschnittlich 5,7 Tage aufgrund seelischer Probleme. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem deutlichen Anstieg von 0,6 Tagen. Insbesondere Depressionen spielten eine entscheidende Rolle, wobei die Anzahl der Fehltage aufgrund dieser Erkrankung im Saarland um 29 Prozent angestiegen ist.
Die steigende Anzahl von Fehltagen aufgrund psychischer Leiden wirft auch Fragen nach den Ursachen auf. Experten betonen die Bedeutung eines mitarbeiterorientierten und wertschätzenden Führungsstils, der Mitarbeiter in Entscheidungen einbindet, um die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Die Etablierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in kleinen und mittelständischen Unternehmen könnte ebenfalls zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen beitragen.
Neben psychischen Leiden waren Atemwegserkrankungen wie Grippe, Husten und Schnupfen die zweithäufigste Ursache für Fehltage bei Beschäftigten im Saarland. Der Krankenstand im Saarland insgesamt betrug 7,1 Prozent, wobei regional betrachtet deutliche Unterschiede sichtbar wurden. Der Landkreis Neunkirchen verzeichnete die höchsten beruflichen Fehlzeiten, während der Regionalverband Saarbrücken die geringsten Fehltage aufwies. Im Umgang mit psychischen Erkrankungen und Atemwegserkrankungen zeigten sich ebenfalls regionale Unterschiede, wobei gezielte Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung erforderlich werden.