Am Abend des 30. Dezember 2023 und in der folgenden Silvesternacht kam es in Marktheidenfeld zu Straftaten, die auf die Festnahme eines 19-Jährigen zurückzuführen waren. Eine Gruppe Jugendlicher griff eine Streifenbesatzung der Polizei an und attackierte gezielt deren Streifenwagen mit Feuerwerkskörpern. Zudem wurde Pyrotechnik in den Hof des Dienstgebäudes geworfen, was zu leichten Verletzungen von zwei Polizeibeamten führte. Zur Aufklärung dieser Vorfälle wurde die Ermittlungskommission (EKO) „Lohgraben“ unter der Leitung der Kriminalpolizei Würzburg eingerichtet.
Die EKO führte in den folgenden vier Monaten intensive Ermittlungen durch, die Vernehmungen und die Auswertung umfangreichen Videomaterials aus der Silvesternacht umfassten. Aufgrund des Verdachts des besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs wurden durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, und gemeinsam mit einem Unterstützungskommando der Bereitschaftspolizei wurden fünf Wohnungen der Haupttatverdächtigen durchsucht. Dabei wurden geringe Mengen Betäubungsmittel, verbotene Gegenstände nach dem Waffengesetz sowie digitale Speichermedien sichergestellt und ausgewertet.
Insgesamt wurden 17 strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen 15 Tatverdächtige im Alter von 13 bis 51 Jahren eingeleitet. Die Tatverdächtigen sind unter anderem des besonderen schweren Falls des Landfriedensbruchs, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Betäubungsmittelgesetz, Waffengesetz, Sachbeschädigung, Missbrauch von Notrufen und Volksverhetzung beschuldigt. Die Verfahren werden nun der Staatsanwaltschaft Würzburg vorgelegt, um weiteren rechtlichen Schritten nachzugehen.