In Erlenbach blühen die Mohnfelder, was am Pfingstwochenende zahlreiche Besucher anlockte, die Fotos für soziale Medien wie Instagram machen wollten. Landwirt Stefan Kerner sah jedoch mit Ärger, wie die Besucher die Mohnblumen zertrampelten, die er eigentlich für die Ölgewinnung züchtet. Er verglich das Verhalten mit dem Zertreten von Blumen im eigenen Garten und betonte die wirtschaftliche Bedeutung für seinen Betrieb.
Trotz des Unmuts über die Vorfälle, die durch die Besucher verursacht wurden, zeigte sich Kerner grundsätzlich positiv bezüglich des Trends, Mohnfelder für Fotos aufzusuchen. Zur besseren Steuerung der Besucher legt er nun Schneisen an und plant sogar, ein Palettensofa aufzustellen. Mohnfelder sind in Baden-Württemberg eher selten, wie ein anderer Landwirt, Thomas Schmälzle, aus Schwaigern erklärte. Die Vermarktung gestaltet sich schwierig, und es kam bereits zu Schäden durch unvorsichtige Besucher.
Der Bauernverband diskutiert ebenfalls über die Problematik der Schäden durch Foto-Touristen auf landwirtschaftlichen Flächen. Neben den zertretenen Mohnblumen sind auch gestohlene Kürbisse ein Thema. Die Sprecherin des Verbands berichtete von ähnlichen Vorfällen in der Reiterszene, wo Pferde in den Feldern fotografiert werden – was ebenfalls zu Schäden führen kann. Damit die Besucher sensibilisiert werden, werden viele Landwirte direkt vor Ort auf sie zugehen, um auf die Folgen ihres Verhaltens hinzuweisen.