Die Apfelblüte in Deutschland begann 2024 zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt. Hochstamm Deutschland e.V. hat die Streuobstakteure im ganzen Land befragt, um die Auswirkungen auf die Ernte zu ermitteln. Dr. Ulrich Mayr vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee bestätigte die extrem früh einsetzende Blüte in diesem Jahr. In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen blühten die Obstbäume ebenfalls deutlich früher als gewöhnlich. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Bayern, wo Maria Gruber von einem bis zu fünf Wochen früheren Blühbeginn berichtet.
Die frühe Blüte kann die Ernte beeinflussen, insbesondere durch die erhöhte Gefahr von Spätfrösten. Bisher sind jedoch nur wenige Regionen von Frostschäden betroffen, und die Befruchtung der Bäume verläuft vielversprechend. Dennoch könnte sich Trockenheit im Sommer negativ auf die Fruchtentwicklung auswirken. Es wurde auch beobachtet, dass die kühlen Tage die Bestäuberinsekten beeinträchtigen, was zu einer geringeren Befruchtung führen kann.
Trotz der Unsicherheiten hinsichtlich des Ernteergebnisses bleiben die Experten optimistisch. Sabine Washof rechnet zwar mit einer geringeren Ernte in Niedersachsen, zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass die Streuobstbauern mit verschiedenen Apfelsorten, Birnen und Zwetschgen eine solide Ernte erwarten können. Die endgültige Erntemenge wird jedoch stark vom zukünftigen Wetter abhängen.