Am Pfingstwochenende wurde auf Sylt ein Video viral, das eine Gruppe junger Menschen zeigt, die rassistische Parolen skandieren. Die Empörung in den sozialen Medien war groß, und das Kommissariat Staatsschutz der Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Sawsan Chebli, eine SPD-Politikerin, äußerte ihre Besorgnis über die sicher wirkenden Täter, da diese sogar einen Strafverteidiger bezahlen könnten.
Der Anwalt für Strafrecht, Sören Grigutsch, erklärte mögliche rechtliche Konsequenzen für die jungen Menschen aufgrund der rassistischen Parolen. Im schlimmsten Fall könnte Volksverhetzung gemäß § 130 StGB vorliegen, was Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren für Personen ab 21 Jahren zur Folge haben könnte. Eine Verurteilung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Vorliegen spezifischer Begleitumstände, die die Äußerungen als volksverhetzend kennzeichnen müssten.
Wenn jemand wegen Volksverhetzung verurteilt wird, könnte dies zu einem Eintrag im Bundeszentralregister führen. Ein solcher Eintrag im Führungszeugnis kann beispielsweise bei Bewerbungsprozessen oder behördlichen Genehmigungen Probleme verursachen. In einem solchen Fall empfiehlt der Anwalt, die Polizei zu verständigen, die Vorfälle zu dokumentieren und gegebenenfalls eine Strafanzeige zu erstatten. Es sei wichtig, auf Eskalationen zu achten und im Zweifelsfall eine direkte Konfrontation zu vermeiden.