Bei den Thüringer Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen zeichnet sich ab, dass die AfD nur wenige Chancen hat, Landratsämter und Rathäuser im ersten Anlauf zu erobern. In einigen Regionen sind jedoch Stichwahlen mit Beteiligung der AfD zu erwarten. Dazu gehören die Landkreise Eichsfeld, Wartburgkreis, Sömmerda, Saale-Holzland-Kreis und Greiz, in denen CDU-Kandidaten knapp in Führung lagen. Im Altenburger Land lag der AfD-Bewerber Heiko Philipp knapp vor dem Amtsinhaber Uwe Melzer (CDU).
Die Kommunalwahlen dienen als erster Stimmungstest vor der Landtagswahl im September. Stichwahlen sind für den 9. Juni geplant, gleichzeitig mit der Europawahl. Die CDU verzeichnet Erfolge in mehreren Städten, darunter Altenburg, Suhl und Weimar.
Die Wahllokale schlossen um 18 Uhr, und die Auszählung begann sofort. Insgesamt entschieden 1,74 Millionen Thüringer über Bürgermeister und Oberbürgermeister in 94 Städten sowie Kandidaten für Kreistage und Gemeinderäte. Sogar 16- und 17-Jährige waren wahlberechtigt.
Eine besondere Entwicklung gab es im südthüringischen Landkreis Hildburghausen, wo der Rechtsextremist Tommy Frenck in die Stichwahl um den Landratsposten eintrat. Frenck erhielt 24,9 Prozent der Stimmen und zog knapp am CDU-Kandidaten vorbei. Auch im Altenburger Land lag der AfD-Kandidat Heiko Philipp vorne und muss sich in der Stichwahl dem Amtsinhaber stellen.
Die Thüringer Kommunalwahlen brachten auch traurige Ereignisse mit sich, wie den Tod einer Frau in einem Wahllokal in Bad Köstritz im Landkreis Greiz. Die Umstände ihres Todes werden noch geprüft. Die Ergebnisse der Wahlen werden sowohl lokale als auch landesweite politische Entwicklungen beeinflussen und sind von großem Interesse für die bevorstehenden politischen Ereignisse in Thüringen.