In Niedersachsen kam es zu einem Angriff auf die Grünen-Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott. Der Vorfall ereignete sich an einem Wahlkampfstand in Göttingen, wo ein Angreifer sie mehrfach gegen den Oberkörper schlug und Prellungen am Arm verursachte. Sowohl die Polizei als auch die Grünen-Landtagsfraktion bestätigten den Angriff. Nach dem Angriff wurde ein 66-jähriger Mann unweit des Tatorts festgenommen, aber nach der Feststellung seiner Identität wieder freigelassen. Der Staatsschutz, zuständig für politische Straftaten, leitete Ermittlungen ein.
Die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt verurteilte den Angriff und rief zur Verteidigung der Demokratie auf. Kolleginnen und Kollegen aus der Grünen Partei wie Jürgen Trittin und Emily Büning äußerten Solidarität mit Kollenrott und betonten, dass Gewalt keinen Platz haben dürfe. Der Vorfall ist Teil einer Serie von Angriffen auf Politiker in den letzten Wochen, die bundesweit stattfanden. Diese reichen von körperlichen Übergriffen, wie im Fall eines SPD-Wahlkämpfers in Dresden, bis hin zu Bedrohungen von Wahlkampfhelfern, wie im Fall der Grünen-Kommunalpolitikerin Yvonne Mosler.
Das Bundeskriminalamt äußerte Besorgnis über die stark zunehmende Anzahl von Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger. In den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl der Straftaten auf 5400 verdreifacht. Behördenleiter Holger Münch warnte vor der Eskalation solcher Gewalttaten bis hin zu versuchten oder vollendeten Morddelikten. Die alarmierende Entwicklung erfordere erhöhte Aufmerksamkeit, um weitere Gewalttaten zu verhindern.