Das neue Jugendwohnhaus des Berufsschulverbands Straubing-Bogen bietet neben 152 jungen Menschen auch zwölf Mauerseglern während der Brutzeit ein vorübergehendes Zuhause. Die Nistkästen für die bedrohte Vogelart wurden auf Anregung des Architekten Horst Trapp vom Hochbauamt der Stadt direkt unterhalb des Dachvorsprungs auf der Ostseite des Gebäudes angebracht. Bettina Schröfl, Vorsitzende der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV), berichtet, dass in Zusammenarbeit mit Susanne Rieck, Gebäudebrüterspezialistin des LBV aus Landshut, ein Konzept erarbeitet wurde, um den Mauerseglern eine Möglichkeit für die Aufzucht ihres Nachwuchses zu bieten.
Mauersegler ähneln auf den ersten Blick Schwalben, haben jedoch erheblich längere, sichelförmige Flügel. Sie verursachen keinen Schmutz unter ihren Nestern und ernähren sich ausschließlich von in der Luft schwebenden Insekten und Spinnen, die sie meist in großen Höhen bis zu 3.000 Metern jagen. Diese Vögel verbringen abgesehen von der Brutpflege mehrere Monate am Stück fliegend in der Luft und schlafen sogar im Flug.
Die Nutzung von Nischen und Spalten alter Gebäude für ihre Nester wird für Mauersegler aufgrund ihrer Seltenheit zunehmend schwieriger. Daher sind Nistkästen eine entscheidende Maßnahme, um den Vögeln Brutplätze zur Verfügung zu stellen. Bettina Schröfl betont die Wichtigkeit solcher Maßnahmen und lobt das Engagement von Horst Trapp: „Es ist entscheidend, dass Architekten bereits bei der Planung an solche Nistkästen denken. Insbesondere Mauersegler sind sehr wählerisch bei der Auswahl ihrer Nistplätze.“