Der Europawahlkampf stellt eine wichtige Bewährungsprobe für den CDU-Chef Merz dar, der am Sonntag in Leipzig auftritt. Obwohl es um drei Wahlen geht, wird das Publikum schnell ungewöhnlich, als vereinzelte Zuschauer anfangen zu buhen und Merz als „Kriegstreiber“ beschimpfen. Merz reagiert gelassen auf die Kritik und beginnt mit einem politischen Rückblick, der an die Demonstrationen für Frieden und Freiheit im Jahr 1989 erinnert.
Die Veranstaltung in Leipzig ist für die CDU ein bedeutender Termin, insbesondere in Bezug auf die bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen. In Sachsen konkurriert die CDU eng mit der AfD um den Ministerpräsidentenposten, und Merz wird auf seine Kanzlerkandidatentauglichkeit gemessen. Der Fokus liegt an diesem Sonntag jedoch hauptsächlich auf Merz selbst, während er die Demonstranten konfrontiert und die Mehrheit für Freiheit und Demokratie betont.
Merz setzt auf den Schlagabtausch mit den Demonstranten und erntet dafür großen Applaus von den Anwesenden. Er bezeichnet sie als „eine winzig kleine Minderheit“ in Deutschland und betont, dass die Mehrheit für Freiheit und Demokratie kämpfen wird. Sein Auftritt in Leipzig zeigt, dass Merz das Publikum für sich gewinnen kann, aber die CDU muss auch junge Wähler erreichen, da der Altersdurchschnitt bei den Veranstaltungen überwiegend bei über 50 Jahren liegt. Es bleibt abzuwarten, ob Merz und die CDU in der Lage sind, die Aufmerksamkeit und Unterstützung aller Wählergruppen zu gewinnen.