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Expansion des Wildnisgebiets bei Luckenwalde: Einblick in unberührte Natur

Wildnisgebiete zeigen, was passiert, wenn die Natur vollständig sich selbst überlassen wird. In der Nähe von Luckenwalde wurde das Wildnisgebiet Heidehof um weitere 600 Hektar auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz erweitert. Die neuen Flächen sind derzeit hauptsächlich von Kiefern bedeckt, aber es sind vorsichtige Maßnahmen geplant, um die Monokultur in den nächsten Jahren zu reduzieren. Innerhalb von etwa zehn Jahren soll die Fläche frei von menschlichem Einfluss sein und sich selbständig weiterentwickeln können.

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg erhielt 10,5 Millionen Euro aus dem Wildnisfonds des Bundesumweltministeriums, um 600 Hektar Land von privaten Waldbesitzern auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Heidehof zu erwerben und das bestehende Wildnisgebiet um insgesamt 3.400 Hektar zu erweitern. Das Gebiet darf nicht mehr bejagt werden, und jegliche forstwirtschaftliche Nutzung wurde ausgeschlossen.

Nach Definition des Bundesamts für Naturschutz sind Wildnisgebiete große, unzerschnittene, nutzungsfreie Gebiete, die dazu dienen, natürliche Prozesse unbeeinflusst ablaufen zu lassen, was in Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas selten geworden ist. Brandenburg muss noch 30.000 Hektar als Wildnis ausweisen, um das nationale Ziel von zwei Prozent der Gesamtfläche zu erreichen.

Die erweiterte Fläche im Naturschutzgebiet Heidehof-Golmberg bietet Lebensraum für viele seltene Tierarten wie Ziegenmelker, Hirschkäfer, Nachtschwalbe, Wolf, Becherflechte, Heidelerche und Sumpfohreule. Auch die seit letztem Jahr im benachbarten Wildnisgebiet Jüterbog entdeckte Wildkatze könnte sich dort niederlassen. Besucher sollen die Möglichkeit haben, das natürliche System der Wildnis zu beobachten und sollen weiterhin über Wanderwege, Veranstaltungen und Führungen Zugang zum Gebiet haben.