Die Grünen-Politikerin Marie Kollenrott wurde in Göttingen während eines Wahlkampfstands von einem Mann angegriffen und leicht verletzt. Dieser Vorfall ist Teil einer Serie von Angriffen gegen Politiker in den letzten Wochen. Die Bundestags-Vizepräsidentin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, verurteilte den Angriff und betonte die Bedeutung des Schutzes der Demokratie. Sie bekundete Solidarität mit Kollenrott und wünschte ihr eine schnelle Genesung.
Der mutmaßliche Angreifer, ein 66-jähriger Mann, wurde kurz nach dem Vorfall von der Polizei festgenommen und dann freigelassen. Der Staatsschutz, zuständig für politische Straftaten, ermittelt in dem Fall. Der Täter hatte sich abfällig über die Grünen geäußert und griff Kollenrott während einer politischen Diskussion körperlich an.
In den vergangenen Wochen wurden mehrere politische Personen und Wahlkampfhelfer deutschlandweit Opfer von gewalttätigen Übergriffen. Die steigenden Fallzahlen von Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger bereiten dem Bundeskriminalamt zunehmend Sorgen. Die Gewalt könnte sich bis hin zu versuchten oder vollendeten Morddelikten steigern, wie bereits im Fall des erschossenen Politikers Walter Lübcke durch einen Rechtsextremisten geschehen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil äußerte sich besorgt über die gefährliche Entwicklung, dass politische Auseinandersetzungen zu gewalttätigen Übergriffen führen. Er betonte, dass Demokratie nur funktioniert, wenn Menschen sich für ihre Überzeugungen engagieren können, ohne Angst vor Gewalt haben zu müssen. Weitere Politikerinnen und Politiker aller Parteien verurteilten den Angriff auf Marie Kollenrott und forderten konsequentes Eingreifen des Rechtsstaats gegen solche Übergriffe.