Die kommende Kommunalwahl in Thüringen spielt eine entscheidende Rolle in der politischen Landschaft des Bundeslandes. Mit aktuellen Umfragen, die die AfD als stärkste Kraft bei den Landtagswahlen im September prognostizieren, wird die Aufmerksamkeit auf die politische Entwicklung in Thüringen gelenkt. Politiker von SPD und Grünen äußern Bedenken hinsichtlich eines möglichen Rechtsrucks in Thüringen und warnen vor rechtsextremen Tendenzen, die die Demokratie gefährden könnten.
Die CDU zeigt sich hingegen zuversichtlich und sieht die AfD sowohl auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene schlagbar. Die Zulassungspraxis der Wahlausschüsse und interne Machtkämpfe innerhalb der AfD werfen jedoch Irritationen auf und deuten auf Unstimmigkeiten innerhalb der Partei hin. In diesem Kontext tritt auch das Bündnis Sahra Wagenknecht erstmals bei der Kommunalwahl an und setzt auf einen möglichen Einzug in den Landtag im Herbst.
Die Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow warnt vor alarmierenden Entwicklungen im Vorfeld der Kommunalwahl, bei der in 91 Orten keine Kandidaten mehr antreten. Der Städte- und Gemeindebund warnt ebenfalls davor, Kommunalwahlen nicht für lokale Belange zu instrumentalisieren, sondern sie als Stimmungstest für die Thüringen-Wahl im September zu betrachten. Die anstehende Wahl wirft somit entscheidende Fragen auf, insbesondere bezüglich der Chancen der AfD und ihres Potenzials, die Rathäuser in Thüringen zu erobern.