Der Kreis Günzburg setzt sich aktiv mit dem Klimawandel auseinander, indem der Umweltausschuss des Landkreises im Naturschutzgebiet Taubried tagt. Dieses 59 Hektar große Niedermoorrest im Günztal spielt eine wichtige Rolle im Biotopverbundsystem und beheimatet seltene Arten wie den Randring-Perlmuttfalter. Das Taubried speichert große Mengen CO₂ in seinen Torfböden, doch durch die Entwässerung des Gebiets gelangt dieses Treibhausgas in die Atmosphäre und trägt somit zum Klimawandel bei.
Ministerpräsident Markus Söder hat das ehrgeizige Ziel vorgegeben, bis 2040 insgesamt 55.000 Hektar Moorflächen zu renaturieren, was einem Viertel der Moorflächen in Bayern entspricht. Timo Albrecht, Moorschutzmanager der höheren Naturschutzbehörde, informierte die Mitglieder des Umweltausschusses über die Situation der Moorgebiete in Schwaben. Der Landkreis Günzburg leistet mit einem Förderantrag zur Anpassung an den Klimawandel einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung dieses Zieles.
Durch Bodenproben konnten die Eigenschaften des Naturschutzgebiets anschaulich gemacht werden. Ein Förderbescheid der Regierung von Schwaben ermöglicht Maßnahmen zur Renaturierung und Kauf von Grundstücken. Zudem sollen hydrologische Untersuchungen durchgeführt werden, um die Renaturierung zu modellieren. Die extensiveren Bewirtschaftung der Wiesen durch Landwirte nach den Zielen des Naturschutzes wird angestrebt. Interessierte können sich an die Biodiversitätsberaterin Judith Kronberg am Landratsamt Günzburg wenden.
Landrat Hans Reichhart betonte die Bedeutung des Exkursionsformats für Umweltausschusssitzungen, da es die Themen greifbarer macht. Dieses Format soll auch für zukünftige Sitzungen beibehalten werden, um das Bewusstsein für den Naturschutz und den Umgang mit dem Klimawandel zu stärken.