Im Jahr 2023 wurden in Hessen 142 Erdbeben vom Hessischen Erdbebendienst (HED) erfasst, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in einem aktuellen Jahresbericht bekannt gab. Dieser Zählung wurden weitere Erschütterungen, wie Steinbruchsprengungen, nicht hinzugefügt. Ein besonders erwähnenswertes Beben ereignete sich am 10. September 2023 in Pfungstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg), das von vielen Menschen in der Umgebung bemerkt wurde. Trotz einer Lokalmagnitude von 3,1 verursachte dieses Beben laut HED keine größeren Schäden.
Besonders aktiv war die Region östlich von Bad Schwalbach (Rheingau-Taunus-Kreis), die im Jahr 2023 mit einer erhöhten Anzahl von Erdbeben auffiel. Der HED registrierte dort 71 Erdbeben mit einer Maximalmagnitude von 2,2. Diese Region ist seit mehreren Jahren vermehrt mit einer größeren Anzahl an schwachen Erdbeben aktiv, heißt es im Jahresbericht des HLNUG. Weitere Erdbeben wurden im Oberrheingraben, im Mittelrheintal, im Odenwald und im Hintertaunus festgestellt.
Laut Angaben des HLNUG treten statistisch betrachtet in Hessen mehrere mäßig starke Erdbeben pro Jahr auf, die lokal spürbar sind. Durchschnittlich erreichen sie ein- bis zweimal pro Jahr eine Magnitude von 3,0 bis 3,9. Etwa alle zehn Jahre wird von der Behörde ein mittelstarkes Erdbeben erwartet, das potenziell Gebäude beschädigen kann. Jedoch sind schwache Beben, die spürbar, aber nicht schadensverursachend sind, weitaus häufiger in der Region zu verzeichnen.