Das extreme Hochwasser im Saarland vor einer Woche hat verheerende Auswirkungen in der Landwirtschaft hinterlassen. Mehr als 300 von etwa 1100 landwirtschaftlichen Betrieben sind von den Schäden betroffen. Kartoffel-, Erdbeer- und Spargelbauern sowie Landwirte, die die Heuernte einfahren wollten, leiden unter den Folgen. Die Grünlandflächen sind überschwemmt, das Gras unbrauchbar geworden und teilweise kontaminiert. Dies führt zu schwerwiegenden Ausfällen der Ernte.
Die Landwirte hoffen auf Unterstützung der Landesregierung, insbesondere bei den Fördervoraussetzungen für Agrarmaßnahmen und Naturschutzregelungen. Auch die Aussetzung von Naturschutzauflagen in den Flussauen wird angestrebt, um Futterknappheit zu bewältigen. Die finanziellen Folgen für die saarländische Landwirtschaft sind noch nicht abschätzbar, da eine umfassende Schadensaufnahme erforderlich ist. Neben den monetären Verlusten leiden die Landwirte unter dem Zeitdruck, da die Regenfälle der letzten Wochen die Arbeitsmöglichkeiten bereits eingeschränkt hatten.
Trotz des Ausmaßes der Schäden zeigten sich die Tierbesitzer vergleichsweise glücklich. Ein Eselhof in Heusweiler wurde komplett überflutet, doch die rechtzeitige Evakuierung der Tiere verhinderte Schlimmeres. Die Betreiberin hofft auf einen erfolgreichen Wiederaufbau, um ihre Therapie- und Kuschelangebote bald wieder anbieten zu können. Die Solidarität und Unterstützung in der Bevölkerung während der Aufräumarbeiten wurde als überwältigend empfunden.
Kammer-Präsident Ecker wies darauf hin, dass das Übertreten von Bächen über die Ufer zwar ein normales Szenario darstellt, jedoch die ungewöhnliche Zeit im Mai die Problematik verstärkt. Dennoch betonte er die vergleichsweise geringeren Schäden im Vergleich zu anderen Orten. Die Zerstörungen zeigen, dass ein solcher Starkregen auch im Saarland zu verheerenden Schäden geführt hätte.