Das Erscheinen der Maifliegen markiert den Beginn eines einzigartigen Fischspektakels an der Lauterach. Mit dem Schlüpfen der Maifliegen im Mai werden sie für Äschen, Bach- und Regenbogenforellen zu einer etwa vierwöchigen Hauptnahrungsquelle. Diese Zeit lockt die Fliegenfischer an, die mit künstlichen Fliegen die Fische verführen wollen, indem sie ihnen einen köstlichen Leckerbissen vorgaukeln.
Ein untrügliches Zeichen für das Vorhandensein von Maifliegen sind die Möwen, die sich in den frühen Abendstunden zusammen mit Schwalben, Bachstelzen und Fledermäusen auf die Jagd nach den Maifliegen machen. Dieses Schauspiel zieht auch die Fliegenfischer an die Lauterach an, die es auf Forellen, Saiblinge und Äschen abgesehen haben. Das Fliegenfischen, eine Technik des Angelns mit künstlichen Fliegen, gilt als Königsdisziplin des Fischens, die bereits seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen ist und höchstes Geschick erfordert.
An der Lauterach, in ihrem klaren Wasser, sind Bachforellen, Saiblinge und Äschen beheimatet. Diese Fischarten ernähren sich von verschiedenen Insekten und deren Larven, wie Eintags- und Köcherfliegen, sowie von an Land gefallenen Insekten wie Ameisen, Käfern und Raupen. Die Kunst beim Fliegenfischen besteht darin, die Köder so zu gestalten, dass sie die vorsichtigen Fische täuschen können. Trocken- und Nassfliegen werden im Fliegenfischen eingesetzt, wobei beim Trockenfliegen klassische künstliche Fliegen auf der Wasseroberfläche treiben, während beim Nassfliegen tiefere Nymphen oder tote Insekten dargestellt werden, die unter der Wasseroberfläche schwimmen.
Ein hohes Maß an Geschicklichkeit wird beim Binden und Anwenden der Fliegen gefordert, um die Bachforellen und Saiblinge zu überlisten. Das Fliegenfischen an der Lauterach ist somit eine anspruchsvolle Technik, die von den Anglern viel Können und Präzision verlangt.