Samuel Coenigsberg hat eine bewegende Geschichte zu erzählen, die von einem beschwerlichen Weg zur Selbstakzeptanz geprägt ist. In seinem Werk „Que(E)rflug“ behandelt er Themen wie Kindesmissbrauch, Zwangsprostitution, psychische Herausforderungen und die Schwierigkeiten, die mit dem Abweichen von gesellschaftlichen Normen einhergehen. Besonders die Verwirrung des lyrischen Ichs auf dem Weg zur Selbstfindung wird deutlich in seinen Werken dargestellt, wo er die Zerrissenheit homosexueller, nicht geouteter Väter und ihre gesellschaftliche Stigmatisierung reflektiert.
Der Autor gibt zu, dass die Rahmenhandlung autobiografische Züge hat, während er viele Figuren und Handlungen erfunden hat, um seine Familie zu schützen. Als gebürtiger Rheinländer hat Coenigsberg sein Schreibzimmer in Spandau eingerichtet und widmet seine Bücher seinen Kindern als Botschaft, dass Authentizität und Glück kein Widerspruch sind. Durch seine Geschichten will er Tabus brechen und Verständnis sowie Mut fördern.
Coenigsberg hat mit seinem Glauben gerungen, da er als Kind einer jüdischen Mutter und eines muslimischen Vaters katholisch erzogen wurde. Sein Weg zurück zum Glauben führte ihn auch zur Predigt in der evangelischen Friedenskirche Charlottenburg, wo er sich geoutet hat und wichtige Diskussionen über Akzeptanz angestoßen hat. Seine Erfahrungen mit der Kirche gegenüber diversen und queeren Lebensformen haben auch in seine Werke Einzug gehalten.
Eigentlich hatte Coenigsberg den Wunsch, Lehrer oder Journalist zu werden, entschied sich jedoch für die Belletristik und Predigt. Seine Ehe mit einem Juden spiegelt die Vereinigung von jüdischen und christlichen Traditionen wider, was auch in seinen Büchern reflektiert wird. Sein kommendes Buch behandelt unkonventionelle Themen wie tiergestützte Interventionstherapie und verspricht eine fesselnde Handlung.