Am Pfingstwochenende sorgte ein Video auf Sylt für Empörung, das eine Gruppe junger Menschen zeigt, die rechtsradikale Parolen skandierten. Die Szene spielt sich in einem Lokal ab, in dem die Feiernden lautstark Parolen wie „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ zum Popsong „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino sangen. Ein Verdacht auf den Hitlergruß durch eine Person wird von der Polizei Sylt untersucht.
Das Lokal „Pony“ in Kampen, wo die Szene stattfand, distanzierte sich umgehend von den Gästen und kündigte Konsequenzen an. Die Betreiber betonten auf Instagram ihre Ablehnung von Rassismus und erklärten, dass die Gäste sofort des Hauses verwiesen worden wären, wenn der Vorfall bekannt gewesen wäre.
Ein Experte von der Amadeu-Antonio-Stiftung zeigte sich überrascht über die Offenheit, mit der die Jugendlichen ihre rassistischen Parolen in dem Video zeigten. Er betonte, dass Reichtum nicht vor rassistischem Denken schützt. Solche Videos, die auf Social-Media-Plattformen kursieren, tragen zur Verharmlosung von Volksverhetzung bei und verbreiten den gefährlichen Trend weiter.
In Bezug auf ähnliche Vorfälle in anderen Regionen warnt der Experte davor, dass solche Videos öfter auftauchen könnten. Er betont die Dringlichkeit der Bekämpfung von Rassismus und Nationalismus, insbesondere im Vorfeld von Wahlen und Veranstaltungen wie der Fußball-EM. Die Verbreitung von rassistischen Inhalten in sozialen Medien gilt als ernstzunehmendes Problem, das entschieden angegangen werden muss, um eine weitere Normalisierung von rassistischen Parolen zu verhindern.