Beim Demokratiefest zu 75 Jahren Grundgesetz äußerte der Gesundheitsminister Karl Lauterbach Kritik an der bayerischen Landesregierung und warf ihr Heuchelei im Umgang mit Cannabis vor. Lauterbach bemängelte die strengen Maßnahmen gegenüber Cannabiskonsumenten im Gegensatz zur Toleranz beim Alkoholkonsum auf Volksfesten. Er betonte, dass Betrunkene, die aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums Hilfe benötigen, durch die restriktive Haltung gegenüber Cannabis im öffentlichen Raum benachteiligt seien.
Die CSU-geführte Landesregierung in Bayern hatte das Cannabis-Gesetz bis zu dessen Inkrafttreten am 1. April stark bekämpft. Trotz des Gesetzes gab es weiterhin Verbote bezüglich des Konsums von Cannabis bei öffentlichen Veranstaltungen wie Volksfesten. Zusätzlich führte die Regierung Bußgelder für Verstöße gegen die Cannabis-Regelungen ein.
Die Kritik von Lauterbach wirft ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen der Behandlung von Cannabiskonsum und Alkoholkonsum in Bayern. Die Debatte über den Umgang mit Cannabis im öffentlichen Raum und mögliche Ungleichbehandlungen zwischen verschiedenen Suchtmitteln bleibt in der Politik weiterhin präsent und sorgt für Diskussionen. Die unterschiedliche Vorgehensweise zwischen Alkohol und Cannabis zeigt die Komplexität und Kontroversen im Bereich der Drogenpolitik auf.