Historischer Tag für jüdische Gemeinschaft in Kiel
Heute wird in Kiel nach 86 Jahren die neue Synagoge eingeweiht, die seit der Zerstörung der alten Synagoge in der Reichspogromnacht im Jahr 1938 das erste Gotteshaus für Menschen mit jüdischem Glauben in der Landeshauptstadt sein wird. Die Einweihung markiert nicht nur einen historischen Moment für die Gemeinde, sondern setzt auch ein starkes Zeichen über die Stadtgrenzen hinaus.
Die neue Synagoge mit dem Namen „Mishkan Shalom“, was übersetzt „Heiligtum des Friedens“ bedeutet, wird das Zentrum der jüdischen Gemeinschaft in Kiel sein. Der Name symbolisiert das Engagement für soziale Gerechtigkeit und respektvolle Diskussionen, die trotz Meinungsverschiedenheiten die Gemeinschaft zusammenhalten sollen. Vor der Nutzung durch die jüdische Gemeinde wurde das Gebäude als Verbindungshaus und Freikirche genutzt, bevor es ab 2019 saniert wurde.
Die Einweihungszeremonie wird eine Vielzahl von prominenten Rednern und Gästen aus Politik und Religionsgemeinschaften zusammenbringen. Neben offiziellen Ansprachen und Nachmittagsgebeten wird auch ein Kantorenkonzert als musikalischer Höhepunkt des Tages stattfinden. Die Polizei hat im Vorfeld keine kritische Sicherheitslage zur Einweihung der Synagoge in Kiel gemeldet und betont, dass die Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich überprüft und angepasst werden.
Die jüdische Gemeinde freut sich darauf, die Synagoge für alle Bürgerinnen und Bürger zu öffnen und Menschen jeglichen Glaubens oder Hintergrund zu empfangen. Die Gemeinde setzt bewusst ein Zeichen gegen Anonymität und für Offenheit, um die Sicherheit und Verbundenheit innerhalb der Gemeinschaft zu stärken. Die Synagoge soll nicht nur für Gottesdienste genutzt werden, sondern auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, Bildungsangebote und öffentliche Diskussionen dienen.