Nach der Festnahme der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette sind Hunderte Hinweise zu ihren möglichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub bei den Ermittlern eingegangen. Die Beamten vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen haben intensiv nach Garweg gesucht und seinen Bauwagen in Berlin-Friedrichshain unter dem Alias „Martin“ gefunden. Es wurden 431 Hinweise zu Garweg und 327 Hinweise zu Staub erfasst, während Klette bis zu ihrer Verhaftung mit einer falschen Identität lebte.
Am 2. März veröffentlichte das LKA neue Fotos von Garweg mit seinen Hunden, was zu 94 Hinweisen zu den Tieren führte. Die Ermittler haben Hunderte Beweismittel sichergestellt, die derzeit ausgewertet werden. Das Trio Klette, Garweg und Staub gehörte zur sogenannten dritten Generation der RAF, die sich 1998 offiziell auflöste. Klette befindet sich derzeit in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta, wo die Staatsanwaltschaft Verden gegen sie wegen mutmaßlicher Raubüberfälle ermittelt.
Präsident des Landeskriminalamtes Niedersachsen, Friedo de Vries, äußerte Zuversicht hinsichtlich der Festnahme von Garweg und Staub, betonte aber, dass keine „heiße Spur“ vorliege. Die Ermittler verfolgen weiterhin konsequent alle Ansätze und haben mehr Informationen über die Gesuchten als je zuvor. Im Falle einer Anklage gegen Klette wäre das Landgericht Verden zuständig. Die Staatsanwaltschaft und das Gericht bestätigten, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, aber eine Anklage wahrscheinlich ist. Das Gericht bewertet potenzielle Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit einem möglichen Verfahren und prüft derzeit die Räumlichkeiten für den Prozess.