Drei riesige Hallen ragen im dänischen Rödbyhavn in den Himmel, in denen die Tunnelelemente für den Fehmarnbelt-Tunnel gefertigt werden. Die Fabrik und der Arbeitshafen erstrecken sich über eine Fläche von etwa 310 Fußballfeldern und bilden Europas größte Baustelle. Im Mai wurde das erste Betonelement für den geplanten Tunnel unter der Ostsee fertiggestellt, mit insgesamt 88 weiteren Elementen in Planung.
Die Tunnelelemente werden auf sechs Produktionslinien hergestellt, wobei 79 Standardelemente sowie zehn Spezialelemente mit Elektrik für den Tunnel gefertigt werden. Jedes Standardelement besteht aus neun Segmenten, die zuerst als Stahlkonstruktion hergestellt und dann betoniert werden. Die Bauarbeiten für die Fehmarnquerung verlaufen so, dass die Elemente nach Fertigstellung verbunden und schließlich im Meer positioniert werden.
Auf der dänischen Baustelle arbeiten rund 2000 Personen, während die Fortschritte auf deutscher Seite langsamer sind. Der Bau des Fehmarnsund-Tunnels, der Fehmarn mit dem deutschen Festland verbinden soll, befindet sich noch in der Planungsphase. Die Fertigung der Tunnelelemente für diesen Tunnel erfordert eine eigene Fabrik auf deutscher Seite, da die Produktion in Dänemark zeitlich verzögert wäre und verschiedene Normen erfüllt werden müssen.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen hat Dringlichkeit beim Bau des Fehmarnsund-Tunnels angemahnt, um eine Inbetriebnahme bis 2029 zu gewährleisten und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Die Mitglieder des Fehmarnbelt Business Council haben ebenfalls Bedenken geäußert und eine belastbare Zusage für den Fertigstellungstermin des Tunnels und der Hinterlandanbindung gefordert.