Leipzig begrüßt ein neues Museum, das Tübke Atelier. Es befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des renommierten Malers Werner Tübke in der Springerstraße. Die Nachricht, dass unter dem Dach des Gebäudes wieder museales Leben einzieht, wird die Herzen echter Kunstliebhaber, insbesondere diejenigen, die Tübke als ihr malerisches Vorbild betrachten, erfreuen. Früher beherbergte das Atelier des Meisters eine Ausstellung der Tübke-Stiftung, die jedoch im Jahr 2015 in Richtung Innenstadt umzog und im Museum der Bildenden Künste eine neue Heimat fand.
Das alte Wohnhaus gehört der Frankfurter Galerie Schwind, die hier ihre Leipziger Dependence betreibt. Mithilfe eines Vereins wurde ein Ort geschaffen, der zu einer neuen Pilgerstätte für Freunde der Kunst des Altmeisters werden könnte. Obwohl einige Gegenstände aus dem früheren Atelier, wie die umfangreiche Sammlung von Feuerzeugen, verschwunden sind, behält der große, lichtdurchflutete Atelierraum immer noch die Aura des Malers bei. Tübkes alter Malkittel hängt an einem Haken, Paletten, ein Zeichenkoffer und sein kunstvoll gefertigter Schreibtisch sind Zeugen seiner kreativen Schaffenskraft.
Zur Wiedereröffnung präsentiert das Museum eine Auswahl von Strandbildern Werner Tübkes, die teilweise noch nie zuvor in Deutschland gezeigt wurden. Die Darstellungen zeigen einen Mikrokosmos, in dem gesellschaftliche Schichtungen schnell verschwinden und der Mensch als Mensch im Vordergrund steht, ein Motiv, das den Maler zeitlebens faszinierte. Das Tübke Atelier verspricht, eine spannende neue Stätte für Kunstliebhaber zu werden, die das Erbe und die Werke dieses bedeutenden Künstlers schätzen.