In einem bahnbrechenden Urteil wurden drei hochrangige syrische Geheimdienstmitarbeiter in Frankreich in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Männer, Ali Mamluk, Dschamil Hassan und Abdel Salam Mahmud, werden beschuldigt, an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt zu sein. Der Fall bezieht sich auf den Tod von zwei französisch-syrischen Staatsbürgern, die in Damaskus vom syrischen Luftwaffengeheimdienst festgenommen wurden.
Ali Mamluk, der Direktor des nationalen syrischen Sicherheitsbüros war, galt als enger Berater von Präsident Baschar al-Assad. Dschamil Hassan war vor seiner Inhaftierung Leiter des syrischen Luftwaffengeheimdienstes, wo zahlreiche Oppositionelle gefoltert und ermordet wurden. Abdel Salam Mahmud leitete die Ermittlungsabteilung des Luftwaffengeheimdienstes auf einem wichtigen Militärflughafen in Damaskus.
Die Prozessverhandlung ergab, dass die beiden Männer 2014 und 2017 gestorben waren, obwohl ihre Angehörigen nie die Möglichkeit hatten, ihre Leichen zu identifizieren. Zeugenaussagen legen nahe, dass die Opfer zu einem Flughafen in Damaskus gebracht wurden, wo Tausende Oppositionelle gefangen gehalten, gefoltert und getötet wurden.
Dieses Gerichtsurteil markiert einen bedeutenden Schritt, da es das erste Mal ist, dass hochrangige Vertreter des syrischen Regimes wegen ihrer Verstrickung in Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurden. Die Rechtsanwältin Clémence Bectarte, die die Nebenkläger in diesem Fall vertrat, betonte die Wichtigkeit des Urteils für die syrische Bevölkerung, die weiterhin auf Gerechtigkeit wartet. Es wird als ein Schlüsselmoment angesehen, sowohl für die Opfer als auch für die Hoffnung auf eine gerechtere Zukunft in Syrien.