In einer Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags wird Innenminister Herbert Reul (CDU) am 28. Mai über seine Treffen mit dem mutmaßlichen Chef einer Schleuserbande berichten. Die Sitzung wurde auf Antrag der SPD und FDP anberaumt und ist für 8.30 Uhr angesetzt. Reul betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass er bisher transparent in der Angelegenheit gehandelt habe und bereit sei, eventuelle offene Fragen zu beantworten.
Die Opposition erwartet von Reul Auskunft über die Treffen, den Inhalt der Gespräche und die Spenden, die ihm von einem tatverdächtigen Anwalt zugeflossen sein sollen. Der Anwalt, der Reul mit rund 30.000 Euro im Landtagswahlkampf 2022 unterstützte und zeitweise in Untersuchungshaft saß, soll der Kopf einer Schleuserbande gewesen sein. Trotz seiner früheren Inhaftierung befindet sich der Anwalt mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die von ihm angeführte Schleuserbande soll vermögenden Menschen aus China und dem Oman illegal zu einem Aufenthaltstitel für Deutschland verholfen haben.
Im Rahmen einer Razzia im April durchsuchte die Polizei Wohnungen in acht Bundesländern im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Schleuserbande. Die Untersuchungen im Fall des Tatverdächtigen werfen Fragen auf, die Reul in der Sondersitzung des Innenausschusses klären soll. Durch seine Bereitschaft zur Beantwortung offener Fragen zeigt Reul seine Kooperationsbereitschaft in der Aufklärung dieser brisanten Angelegenheit.