In Deutschland wurde Cannabis begrenzt freigegeben, während in Frankreich nach wie vor ein striktes Verbot gilt. Als Reaktion auf die Freigabe in Deutschland führten Polizeikräfte beider Länder eine gemeinsame Kontrolle am Grenzübergang der Europabrücke zwischen Straßburg und Kehl durch. Die Aktion zielte darauf ab, grenzüberschreitende Drogenkriminalität zu bekämpfen.
Die Offenburger Polizei äußerte Bedenken, dass die Freigabe von Cannabis in Deutschland zu einem Anstieg des Drogenhandels in Frankreich führen könnte. Die gemeinsame Kontrolle an der Europabrücke war die erste dieser Art und führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in Richtung Frankreich.
Über 50 Sicherheitskräfte beider Länder kontrollierten mehr als 100 Fahrzeuge auf Cannabiskonsum und Drogenbesitz. In Straßburg wurden zwei Autofahrer festgenommen, wovon einer unter Drogeneinfluss stand und Marihuana bei sich führte. In Roppenheim gab es zwei Anzeigen gegen Personen, die unerlaubt Cannabis dabei hatten und unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen standen.
Im Rahmen der neuen Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland, die am 1. April in Kraft getreten ist, ist der Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene legal. Der Verkauf und die Weitergabe bleiben weiterhin verboten. Die neue Gesetzgebung gilt nicht für Grenzgänger und Touristen aus anderen Ländern.
Im Gegensatz dazu herrscht in Frankreich weiterhin ein striktes Verbot von Betäubungsmitteln. Der Besitz und Konsum von Drogen können mit empfindlichen Geldstrafen und Gefängnisstrafen geahndet werden. Grenzgänger und Touristen aus anderen Ländern sind von der neuen deutschen Regelung ausgeschlossen.
Landesinnenminister Thomas Strobl aus Stuttgart hatte bereits im März vor möglichen Problemen an den Grenzen gewarnt und forderte verstärkte Kontrollen, um den Schmuggel von Cannabis einzudämmen.