Die russische Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa wurde mit dem Hambacher Freiheitspreis 1832 ausgezeichnet. Die renommierte Kulturwissenschaftlerin erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung bei einer feierlichen Zeremonie im Hambacher Schloss. Als Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, die im Jahr 2022 den Friedensnobelpreis erhielt, hat Scherbakowa bereits entscheidende Beiträge zur Aufarbeitung politischer Repressionen geleistet. Die Stadt Neustadt an der Weinstraße betonte, dass der Preis Persönlichkeiten würdige, die sich aktiv für Demokratie einsetzen und Mut zur Freiheit beweisen.
Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel würdigte Scherbakowas Einsatz als Historikerin, Germanistin und Menschenrechtsaktivistin, insbesondere für ihre bedeutende historische Aufarbeitung und Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen. Die Preisverleihung symbolisiert auch ein starkes Zeichen der Solidarität gegen staatliche Verfolgung und Gewaltherrschaft sowie gegen Anfeindungen und Bedrohungen für diejenigen, die solche Missstände öffentlich kritisieren.
Die Laudatio während der feierlichen Preisverleihung wurde von keinem Geringeren als dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck gehalten. Scherbakowa selbst äußerte den ausdrücklichen Wunsch, dass Gauck die Lobesworte über sie sprechen würde. Das Hambacher Schloss, als historisch bedeutsamer Ort für die Demokratiebewegung, ist ein Symbol der Freiheit und Bürgerrechte. Das Hambacher Fest von 1832, das dort stattfand, markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Demokratisierung Deutschlands.