Kriminalität und JustizSchleswig-Flensburg

Rassistische Gesänge auf Sylt: Lokal verbietet Besuchern Hauszutritt und distanziert sich

In einem Sylter Lokal haben feiernde junge Menschen rassistische Parolen gesungen. Das Lokal „Pony“ distanzierte sich von den Besuchern und erteilte ihnen Hausverbot. Das Video des Vorfalls verbreitet sich seit Donnerstag in den sozialen Netzwerken. Die Aufnahme zeigt junge Männer und Frauen, die zur Melodie des Party-Hits „L’amour Toujours“ von Gigi D’Agostino „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ skandieren. Ein Mann deutet einen Hitlerbart an, während weitere Partygäste offenbar wenig Anstoß an den Vorgängen nehmen.

Die Polizei Schleswig-Holstein und der Staatsschutz ermitteln angesichts des viralen Videos und der rassistischen Äußerungen. Es wird geprüft, ob strafrechtlich relevante Inhalte vorliegen. Die Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigte, dass Anzeigen vorliegen und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Im Falle von Volksverhetzung drohen den Beteiligten mindestens drei Monate Haft. Lokalbetreiber distanzierten sich von dem Vorfall und kündigten Hausverbote und Anzeigen gegen die Beteiligten an.

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Der Clubinhaber zeigte sich schockiert über die Vorfälle und gab bekannt, dass die gesamte Szene auf Überwachungskameras aufgezeichnet wurde. Von den rund 300 Gästen seien nur fünf Personen an den rassistischen Gesängen beteiligt gewesen. Die Betroffenen erhielten lebenslanges Hausverbot und sollen möglicherweise auch in anderen Lokalen keinen Zutritt mehr erhalten.

Bundeskanzler Olaf Scholz und die Landesregierung von Schleswig-Holstein verurteilten die rassistischen Äußerungen scharf. Der Vorfall löste auch online zahlreiche Reaktionen aus, darunter von Politikern, Influencern und Prominenten. Es wurde bekannt, dass ähnliche Vorfälle zu demselben Partyhit in anderen Teilen Norddeutschlands auftraten, was einen TikTok-Trend auslöste. Die Ereignisse führten zu Diskussionen über den Umgang mit Rechtsextremismus und Rassismus in der Gesellschaft.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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