Im ländlichen Frederick County im Bundesstaat Maryland hat Donald Trump bei der Präsidentenwahl 2020 nahezu jeden Stimmbezirk gewonnen, während die urbaneren Bezirke Biden bevorzugten. Diese Spaltung zwischen Stadt und Land zeigt sich in den USA zunehmend bedeutend. Eine tiefe Verbitterung treibt viele weiße Amerikaner, hauptsächlich auf dem Land lebend, zur Wahlurne. Das Phänomen des „rural resentment“ zeigt, dass diese Wähler oft das Gefühl haben, vergessen oder nicht ernst genommen zu werden – sowohl wirtschaftlich als auch kulturell.
Trump schürt diese Verbitterung und vermittelt seinen Anhängern das Gefühl, gehört zu werden, ohne konkrete Lösungen anzubieten. Die pauschale Dämonisierung von Einwanderern und die Verbreitung von Verschwörungstheorien verstärken diese Resonanz bei seiner Wählerschaft. Trotz eines boomenden Wirtschaftswachstums in Frederick County herrscht eine große Unzufriedenheit, insbesondere über die hohen Preise im Alltag.
Die soziale Schere in den USA wird immer weiter auseinandergetrieben, und viele Bürger fühlen sich von der Politik entfremdet. Biden und die Demokraten müssen laut Experten besser darin werden, die Frustration der Bevölkerung anzuerkennen und anzusprechen. Trump brilliert weiterhin als effektiver Geschichtenerzähler, der die Unzufriedenheit der Menschen auf dem Land anspricht und gleichzeitig wirtschaftliche Entscheidungen trifft, die negative Auswirkungen haben können. Trotzdem halten viele Trump für den richtigen Präsidenten, der ihre Interessen besser vertritt.
Der ländliche Raum in den USA spielt eine entscheidende Rolle in der politischen Landschaft und zeigt eine klare Unterstützung für Trump aufgrund seiner Fähigkeit, die verbitterten Gefühle vieler Bewohner anzusprechen. Die Diskrepanz zwischen Stadt und Land wird weiterhin ein prägender Faktor für politische Entscheidungen in den USA sein.