Nach Angaben des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein werden rund 360 Menschen in Schleswig-Holstein vermisst, wobei 110 Jugendliche unter 18 Jahren und 38 Kinder unter 14 Jahren zu den Vermissten zählen. Von diesen 360 Personen gelten 263 als sogenannte Langzeitvermisste, die bereits mehr als drei Monate verschwunden sind. Unter den Langzeitvermissten befinden sich 64 Jugendliche unter 18 Jahren und 33 Kinder unter 14 Jahren.
Das Bundeskriminalamt gibt bekannt, dass in Deutschland insgesamt rund 1800 ungeklärte Fälle von vermissten Kindern bis zum 11. Januar 2024 registriert wurden. Über zwei Drittel dieser Kinder sind unbegleitete Flüchtlinge, Dauerausreißer oder wurden ihren Sorgeberechtigten entzogen. Obwohl täglich viele Kinder als vermisst gemeldet werden, bleibt der Anteil der langfristig verschwundenen Kinder laut BKA sehr gering.
Großteil der Vermisstenfälle in Schleswig-Holstein wird schnell gelöst. Mit einer Quote von mehr als 80 Prozent, die innerhalb eines Monats zurückkehren, zeigt sich, dass vermisste Personen oft innerhalb kurzer Zeit wiedergefunden werden. Dennoch werden die Ermittlungen nicht eingestellt, bis der Verbleib der vermissten Person geklärt ist.
Laut LKA Schleswig-Holstein stehen die Gründe für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen selten im Zusammenhang mit Straftaten, sondern sind vielfältig. Kinder können die Zeit beim Spielen vergessen, während Jugendliche möglicherweise bei Problemen weggelaufen sind. Die Polizei betont jedoch, dass selbst bei harmlos erscheinenden Gründen für das Verschwinden sehr genau hinschaut werden muss, da die vermissten Personen in ernsten Schwierigkeiten stecken könnten oder Opfer einer Straftat geworden sein könnten.