In einer Mitgliederversammlung der IG Metall wurde mit einer überwältigenden Mehrheit für eine Rückkehr zur 35-Stunden-Woche bei den Norddeutschen Seekabelwerken (NSW) in Nordenham gestimmt. Ab dem 1. Juli sollen die Beschäftigten vollständig in den Flächentarifvertrag zurückkehren. Dieser Schritt wurde von 85 Prozent der Anwesenden unterstützt, während Verhandlungen über eine „tarifliche Anschlussregelung“ abgelehnt wurden. Philipp Böckmann, politischer Gewerkschaftssekretär der IG Metall Wesermarsch, bestätigt diese Entscheidung.
Der Weg zur Rückkehr zur 35-Stunden-Woche war geprägt von langjährigen Auseinandersetzungen zwischen der Unternehmensführung und der Belegschaftsinteressenvertretung. Die Beschäftigten von NSW arbeiteten in den letzten drei Jahren 37,5 Stunden pro Woche, 2,5 Stunden mehr als im Flächentarifvertrag vorgesehen. Durch das Wegfallen einer Sonderzahlung belief sich ihre durchschnittliche Arbeitszeit auf 38 Stunden pro Woche. Diese Maßnahme sollte dem Standort helfen, sich wirtschaftlich zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen.
Die Entscheidung der Mitgliederversammlung hat noch unklare Konsequenzen für die Geschäftsführung und die Beschäftigten von NSW. Es wurde in Erwägung gezogen, aus dem Arbeitgeberverband auszutreten, um Druck auf die Verhandlungen auszuüben. Philipp Böckmann ist überzeugt, dass die Belegschaft deutliche Signale setzen wird, sollte es zu einem Austritt kommen. Die Zukunft des Standortes und die Arbeitsbedingungen stehen somit im Fokus der nächsten Entwicklungen.