Ein Dynamo-Dresden-Fan namens Lukas A. (21) wurde vom Dresdner Amtsgericht wegen gemeinschaftlicher Beleidigung verurteilt. Der Vorwurf lautete, dass Lukas A. während des Spiels zwischen Dynamo und Aue ein beleidigendes Spruchband gegen Aue-Fans im Gästeblock präsentiert hatte. Als Strafe muss der angehende Mechatroniker nun drei erzieherische Einzelstunden bei der Jugendgerichtshilfe absolvieren und 200 Euro an einen Kindersportverein zahlen.
Das besagte Spruchband enthielt abfällige Bemerkungen wie „Sachsenschande“ und „Inzest“ gegenüber den Aue-Fans. Ein szenekundiger Beamter konnte Lukas auf den Überwachungsvideos identifizieren, was zur Verurteilung führte. Laut dem Richter war dies keine Aktion, um die Mannschaft anzufeuern, sondern vielmehr, um die gegnerischen Fans herabzusetzen.
Sogar die Polizeibeamten, die solche „Risikospiele“ seit Jahren überwachen, gaben an, noch nie zuvor eine derart massive Beleidigung auf Spruchbändern gesehen zu haben. Obwohl keine Volksverhetzung festgestellt wurde, bezeichnete der Richter die Aktion als gemeinschaftliche Beleidigung. Es wurde jedoch betont, dass das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.