AfD-Politiker Maximilian Krah hat sich aus dem AfD-Vorstand zurückgezogen und wurde von der Rechtsaußen-Fraktion „Identität und Demokratie“ (ID) im Europäischen Parlament zusammen mit anderen AfD-Abgeordneten ausgeschlossen. Daraufhin fordert Manfred Weber, Präsident der Europäischen Volkspartei (EVP), Krah zum Rückzug aus der Politik auf.
Weber kritisiert Krahs widersprüchliches Verhalten, da dieser einerseits seinen Rücktritt aus dem AfD-Bundesvorstand ankündigte, aber dennoch als Spitzenkandidat der Partei fungiert. Weber betont, dass jemand, der im Bundesvorstand nicht agieren könne, erst recht nicht im Europäischen Parlament aktiv sein sollte. Er erwartet daher von Krah, sein Mandat abzulehnen und sich vollständig aus der Politik zurückzuziehen.
Die Entscheidung der ID-Gruppe, die AfD-Abgeordneten aus der Fraktion auszuschließen, erfolgte aufgrund von negativen Vorfällen, an denen Krah und die deutsche Delegation beteiligt waren, was dem Ruf der Gruppe schadete. Beispielsweise sorgten Krahs Äußerungen zur SS für heftige Kritik. Krah ist seit 2019 Mitglied des Europaparlaments und tritt als Spitzenkandidat seiner Partei bei den anstehenden Wahlen an.
Weber interpretiert den Ausschluss der AfD-Abgeordneten als wichtiges Warnsignal, das seiner Meinung nach jedoch zu spät kam. Er hofft, dass die Wählerinnen und Wähler die extremistische Natur der AfD erkennen und entsprechend bei der Europawahl reagieren. Weber kritisiert auch die Rechts-Parteien, die in der Vergangenheit dazu beigetragen haben, dass die AfD an Einfluss gewannen. Er empfindet ihr plötzliches Distanzieren von der AfD kurz vor der Wahl als opportunistisch und zu spät.