Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim im 1. Quartal 2024 zeigen, dass fast 60 Prozent der Unternehmen in der Wirtschaftsregion negative Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit bemerken. Besonders alarmierend ist, dass 77 Prozent der Industrieunternehmen angeben, dass die Energiewende ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt, was im Vergleich zum Vorquartal eine Steigerung um 10 Prozent darstellt.
Präsident Uwe Goebel äußerte sich besorgt über die Ergebnisse der Umfrage und betonte, dass die Transformation der Industrie nur erfolgreich sein könne, wenn Unternehmen Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen erhalten. Er forderte die Politik auf, rasch Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere zur Senkung der stark gestiegenen Netzentgelte. Zusätzlich plädierte er für eine beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren, um bürokratische Hürden abzubauen und die Versorgung mit Energie, wie beispielsweise Windstrom, sicherzustellen.
Ein weiteres bedenkliches Ergebnis der Umfrage ist die hohe Besorgnis bezüglich der Verlagerung von Industrieaktivitäten ins Ausland, was für 26 Prozent der Unternehmen ein relevantes Thema darstellt. Insbesondere die geplanten Verlagerungen sind von 5 Prozent auf 18 Prozent gestiegen, was auf dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik hinweist. Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie, betonte die Notwendigkeit, diese Warnsignale ernst zu nehmen.
Des Weiteren berichten 25 Prozent der Unternehmen von Problemen im Zusammenhang mit der Stabilität des Netzes und der Versorgungssicherheit, wie Spannungsabsenkungen oder Stromausfällen, die zu massiven Schäden an Werkzeugen oder Produkten führen. Der Anstieg der Netzentgelte zu Jahresbeginn hat bei 89 Prozent der Unternehmen den Ruf nach einer Reduzierung laut werden lassen, besonders in der Industrie, wo 92 Prozent eine Senkung der Kosten fordern.