Im Mordprozess vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Hanau zeichnete ein zentraler Zeuge ein düsteres Bild vom Zustand der Ehe der getöteten 32-Jährigen, deren 40-jähriger Ehemann sich als Angeklagter verantworten muss.
Der Zeuge, ein 24-jähriger Landsmann des Paares, der in derselben Flüchtlingsunterkunft lebte, berichtete von heftigen Übergriffen des Ehemanns gegen die Frau. Die Ehe war bereits in Afghanistan arrangiert worden, wo er sie regelmäßig misshandelt haben soll. Diese Gewalt setzte sich fort, auch als das Paar nach Deutschland kam.
Die Beweisaufnahme enthüllte, dass die Frau von ihrem Ehemann wie eine „Einwegware“ behandelt wurde. Der Angeklagte zwang sie zu sexuellen Handlungen und drohte damit, ihrer Familie in der Heimat davon zu erzählen, falls sie sich widersetzte. Zudem kontrollierte er das Verhalten der Frau und griff brutal ein, als er Verdacht schöpfte, dass sie Kontakt zu einem anderen Mann hatte.
Der Angeklagte zeigte emotionale Reaktionen während der Verhandlung und weinte oft. Die Tat, die am 8. Juni 2023 in Steinau-Marjoß geschah, beschuldigt ihn, seine Frau aus Eifersucht getötet zu haben. Die Beweislage legt nahe, dass die Frau ein Opfer häuslicher Gewalt war, die in einer tragischen Tragödie endete.